Sichere Impfstoffe für alle: Wie wir die Pandemie hinter uns bringen

11.01.2021

Die Pandemie hat weltweit verheerende Auswirkungen gezeitigt. Impfstoffe sind der Rettungsanker, auf den wir alle gewartet haben. Mit ihm können wir Leben retten und zu unserer gewohnten Lebensweise zurückkehren. „Diese Hoffnung wird sich nur erfüllen, wenn es uns gelingt, überall auf der Welt rasch zu impfen. Niemand ist vor dem Virus sicher, bis wir alle vor ihm sicher sind“, so der Hohe Vertreter der EU und Vizepräsident Josep Borrell. Deshalb hat die EU bei der Entwicklung von Impfstoffen eine Vorreiterrolle übernommen. Sie wird sich auch weiterhin auf multilateraler Ebene für einen fairen Zugang zu den Impfstoffen einsetzen.

 

Die Europäische Union hat nun bereits zwei Impfstoffe zur Bekämpfung von COVID-19 zugelassen. Der erste wurde von BioNTech und Pfizer entwickelt und Ende 2020 zur Nutzung freigegeben. Dies hat uns in der Hoffnung bestärkt, die COVID-19-Pandemie bald hinter uns zu lassen. Noch mehr Hoffnung gab uns die Zulassung eines zweiten Impfstoffs Anfang 2021, der von Moderna entwickelt wurde.

Beide Impfstoffe haben die erforderlichen Tests bestanden und erfüllen die von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) vorgegebenen Standards bezüglich Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität.

Mit jeder genutzten Chance für die Entwicklung eines Impfstoffs retten wir Menschenleben

Die Anstrengungen, die hierzu unternommen wurden, sind enorm. Da die Entwicklung von Impfstoffen in der Regel sehr komplex und langwierig ist, waren außerordentliche gemeinsame Anstrengungen erforderlich, um den Prozess zu beschleunigen. Dank der EU-Strategie für COVID-19-Impfstoffe wurde der erste Impfstoff in weniger als einem Jahr entwickelt. Normalerweise dauert dies rund zehn Jahre.

Die Dringlichkeit veranlasste die EU, geschlossener aufzutreten und sicherzustellen, dass die Entwicklung der vielversprechendsten Impfstoffkandidaten und der Aufbau entsprechender Produktionskapazitäten unterstützt werden. Der Impfstoff von BioNTech und Pfizer wurde im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms der EU – Horizont 2020 – und mit beträchtlicher finanzieller Unterstützung aus dem Europäischen Fonds für strategische Investitionen entwickelt. Laut dem Hohen Vertreter Josep Borrell „können wir in Europa besonders stolz auf diesen Erfolg sein“.

Ein Erfolg ohne Kompromisse bei der Sicherheit des Impfstoffs

Die strengen und soliden Zulassungsverfahren und Sicherheitsstandards müssen ausnahmslos befolgt werden. Damit Millionen oder sogar Milliarden an Dosen eines wirksamen Impfstoffs zeitnah produziert werden können, muss die Durchführung klinischer Studien zeitgleich mit Investitionen in Produktionskapazitäten erfolgen.

Vaccine dose

COVID-19-Impfstoff von BioNTech und Pfizer, Pauls-Stradiņš-Universitätsklinikum, Lettland

Die Entwicklung eines sicheren und wirksamen Impfstoffs steht im Mittelpunkt der Krisenreaktion der EU auf COVID-19. Die Tatsache, dass wir nun zwei zugelassene Impfstoffe haben, lässt darauf hoffen, dass wir die Pandemie dauerhaft überwinden können.

Die EU nimmt bei der Bekämpfung der globalen Pandemie eine Vorreiterrolle ein

Die Weltwirtschaft wird sich nicht erholen, wenn ganze Weltregionen in Sachen Impfung hinterherhinken. Daher hat die EU eine weltweite Coronavirus-Krisenreaktion ins Leben gerufen, um Ressourcen zu mobilisieren und die Kräfte von Ländern und globalen Gesundheitsorganisationen zu bündeln. Ziel ist es, die Entwicklung und den Einsatz von Diagnostika, Therapeutika und Impfstoffen zu beschleunigen, wo immer sie benötigt werden.

Eine globale Pandemie bedarf einer globalen Lösung.

Die EU will dazu beitragen, dass weltweit alle Menschen, die einen Impfstoff gegen COVID-19 benötigen, Zugang dazu haben. Aus diesem Grund unterstützen wir die COVAX-Fazilität (externer Link). Diese globale Initiative bringt Regierungen und Hersteller zusammen, um sicherzustellen, dass die COVID-19-Impfstoffe diejenigen erreichen, die sie am dringendsten benötigen – wer immer sie sind und wo immer sie auch leben.

Die EU leistet einen entscheidenden Beitrag dazu, dass Menschen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen bis Ende 2021 mehr als eine Milliarde Impfstoffdosen zur Verfügung stehen.

Darüber hinaus werden von der EU beschaffte Impfstoffe Partnern im westlichen Balkan, in der europäischen Nachbarschaft und im Rahmen humanitärer Krisen bereitgestellt.

Die kontinuierliche Unterstützung multilateraler Bemühungen wird entscheidend sein, um sicherzustellen, dass die Pandemie weltweit bekämpft wird. Es war schon immer wichtig, dass wir mit Partnern auf der ganzen Welt zusammenarbeiten – nicht nur mit Unternehmen und Organisationen der Zivilgesellschaft, sondern auch mit anderen Ländern, die ihre wertvolle Expertise beisteuern können.

„Jedes Land und jede Region hat besondere Stärken. Einige, wie etwa Indien, verfügen über umfangreiche Erfahrungen in der Herstellung und Verteilung von Impfstoffen unter schwierigen klimatischen Bedingungen. Außerdem müssen wir eng mit Afrika zusammenarbeiten, um uns die dortigen Erfahrungen im praktischen Umgang mit Infektionskrankheiten zunutze zu machen“, so der Hohe Vertreter Josep Borrell.

Vaccines

Vorbereitung der ersten COVID-19-Impfstoffe zur Verteilung in Spanien

COVID-19 ist keine europäische, sondern eine globale Herausforderung. Die bisherigen Bemühungen haben die Vorteile eines gemeinsamen Ansatzes der EU bei der Beschleunigung der Impfstoffentwicklung aufgezeigt. Das Konzept „Team Europa“ hat bereits vielen Menschen auf der ganzen Welt geholfen.

Die Europäische Union arbeitet weiter daran, Wege aus der Pandemie zu finden und zu fördern. Gemeinsam mit ihren Mitgliedstaaten stellt sie sich ihrer Verantwortung, die Impfstoffe weltweit verfügbar zu machen.


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