EU-UNICEF: SOS-Signal an die Welt zum Schuljahresbeginn – aktualisiert

Die Coronavirus-Pandemie hat weltweit zu einer Unterbrechung des Schulunterrichts geführt: In den letzten Monaten waren über 1,57 Milliarden Schülerinnen und Schüler in mehr als 190 Ländern von landesweiten Schulschließungen betroffen. Mindestens ein Drittel der Schulkinder weltweit (463 Millionen Kinder) hat derzeit keinen Zugang zu Fernunterricht.
Die Pandemie hat somit tiefgreifende Ungleichheiten beim Zugang zu Schulen und im Hinblick auf Lernergebnisse und digitale Vernetzung zutage befördert und die Schwächen in unseren Bildungssystemen beleuchtet, neben unzureichender Wasser- und Sanitärversorgung in vielen Schulen.
Um diese Probleme anzugehen, sendeten UNICEF und die EU von Brüssel aus eine SOS-Nachricht an die Welt, um mit vereinten Kräften Maßnahmen zur Verringerung der negativen Auswirkungen der Pandemie auf die Bildung weltweit zu fördern. Die SOS-Nachrichteninstallation bestand aus 200 UNICEF-Rucksäcken und der EU-Flagge, die ein SOS-Zeichen bildeten.
https://twitter.com/JosepBorrellF/status/1308848087595724800
In seiner Eröffnungsrede erklärte Josep Borrell, der Hohe Vertreter der EU: „Wir müssen unsere Zukunft neu denken, aber auch unsere Gegenwart gestalten. Man kann den Menschen nicht sagen: ‚Macht euch keine Sorgen, eure Zukunft wird digital sein.‘ Ja, aber was ist mit meiner Gegenwart? Ich werde eine sehr gute Zukunft haben, aber wie sieht meine Gegenwart aus? Denn ich habe heute, heute Nachmittag, morgen Vormittag Bedürfnisse, die erfüllt werden müssen. Darum ist es dringend, darum ist es ein SOS-Signal. Das Signal ist ein Appell an alle Menschen in der Welt, an Regierungen und Organisationen der Zivilgesellschaft wie UNICEF, um ihnen zu verstehen zu geben, dass Bildungsfreiheit das beste Basiswerkzeug zur Schaffung einer besseren Zukunft für die Menschheit ist. Darum befinden sich diese 200 blauen Rucksäcke hier, inmitten der europäischen Institutionen.“
https://twitter.com/eu_eeas/status/1308103705271525376
https://twitter.com/UNICEF_EU/status/1308386726210011136
Es ist gerade wichtiger denn je, dass Kinder und Jugendliche weiter zur Schule gehen und in einem sicheren Umfeld sind, in dem sie lernen und mit den sozialen und psychologischen Auswirkungen dieser beispiellosen Krise besser umgehen können. Darüber hinaus ist die Finanzierung von Bildung in Gefahr; sie sollte in allen Aufbauplänen der Europäischen Union geschützt und prioritär behandelt werden.
Bildung ist für die wirtschaftliche Erholung wesentlich. Für einen besseren Wiederaufbau ist es von entscheidender Bedeutung, in Bildung zu investieren und dafür zu sorgen, jedem Kind die Fähigkeiten zu vermitteln, die es benötigt, um im Leben und bei der Arbeit erfolgreich zu sein.
Die EU-UNICEF-Installation #Backpack2School (externer Link) in Brüssel erfolgte in der Woche der VN-Generalversammlung in New York und in einem besonderen Jahr für die VN: dem 75. Jahrestag ihres Bestehens.
https://twitter.com/UNICEF_EU/status/1308704623805583361
https://twitter.com/eu_eeas/status/1308791392903270403
Die Initiative wurde am 1. September im Rahmen einer Veranstaltung mit dem Titel „Generation Unlimited: Connecting Half the World to Opportunities (externer Link)“ gestartet. Bei dieser Veranstaltung wurde zu dringenden Maßnahmen und Investionen aufgerufen, um die digitale Kluft zu überwinden und digitale Lern- und Qualifizierungsmöglichkeiten auszuweiten.
Vor ein paar Monaten, am 9. Juni, führte der Hohe Vertreter der EU Josep Borrell ein Telefongespräch mit der UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore, in dem sie sich auf die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf Kinder konzentrierten und vereinbarten, die Bildung von Kindern – einschließlich digitaler Lernangebote als Schwerpunktbereich – gemeinsam zu fördern. „Die Schule ist der wichtigste Gleichheitsgenerator, den es auf der Welt gibt“, so Borrell. Die gemeinsame SOS-Initiative vom 23. September bekräftigt diese Botschaft.