Gemeinsam die Meeresfauna und -flora schützen

08.06.2021

Der Welttag der Ozeane erinnert uns daran, welch große Rolle die Ozeane im täglichen Leben spielen. Sie sind die Lunge unseres Planeten, eine wichtige Quelle für Nahrung und Medizin und ein wesentlicher Teil der Biosphäre. Jedes Jahr sterben Tausende von Meerestieren als Folge der Meeresverschmutzung. Fast ein Drittel der Riffkorallen und mehr als ein Drittel der Meeressäugetiere sind inzwischen vom Aussterben bedroht. Das Verschwinden tropischer Korallenriffe droht außerdem die Existenzgrundlage einer halben Milliarde Menschen zu zerstören. Wir alle gemeinsam können versuchen, unsere Ozeane zu schützen.

70 % der Erde sind von Ozeanen bedeckt. Als Quelle unseres Lebens unterstützen sie die Lebensgrundlage der Menschen und aller anderen auf der Erde lebenden Organismen. Die Ozeane erzeugen mindestens 50 % des Sauerstoffs auf unserem Planeten, beherbergen den größten Teil der biologischen Vielfalt der Erde und sind die wichtigste Proteinquelle für mehr als eine Milliarde Menschen weltweit. Darüber hinaus sind sie von entscheidender Bedeutung für unsere Wirtschaft, da bis 2030 schätzungsweise 40 Millionen Menschen in maritimen Wirtschaftszweigen beschäftigt sein werden. Trotz all ihrer Stärken brauchen die Ozeane jetzt unsere Unterstützung.

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„Wir müssen unsere Ozeane schützen, weil sie von entscheidender Bedeutung sind, weil sie das Klima regulieren und weil sie den größten Teil des Sauerstoffs erzeugen, den wir atmen. Erreicht wird dies dadurch dass sie 90 % der globalen Erwärmung und 30 % der CO2-Emissionen absorbieren. Dies fordert jedoch einen Tribut von den Ozeanen. Sie werden wärmer, saurer und erzeugen weniger Sauerstoff. Am deutlichsten zeigt sich dies bei den Korallenriffen, die langsam absterben. Wir brauchen gesunde Ozeane, weil sie weiterhin den Kohlenstoff aufnehmen müssen, den sie benötigen, um den Sauerstoff und die Nahrungsmittel, die wir brauchen, zu liefern und eine Quelle für erneuerbare Energien zu bieten“ – Marc Vanheukelen, EU-Botschafter für Klimadiplomatie.

Mit der Überfischung von 90 % der großen Fischbestände und der Zerstörung von 50 % der Korallenriffe nehmen wir den Ozeanen mehr weg, als wiederaufgestockt werden kann. Um die Ozeane und alles, was sie leisten, zu schützen und zu bewahren, müssen wir ein neues Gleichgewicht schaffen, das auf einem echten Verständnis der Ozeane und ihrer Beziehung zur Menschheit beruht. Wir müssen zu den Ozeanen inklusive und innovative Verbindungen aufbauen, die sich auf die Lehren aus der Vergangenheit stützen. „Der Ozean: Leben und Lebenserhaltung“ ist das Motto des Welttags der Ozeane 2021 und stellt auch eine Absichtserklärung dar, mit der ein Jahrzehnt von Herausforderungen eingeleitet wird, um das Ziel 14 für nachhaltige Entwicklung – „Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen“ (externer Link) bis 2030 zu verwirklichen.

Neben Überfischung, Urbanisierung, Klimawandel und nicht nachhaltigen Praktiken ist die Meeresverschmutzung eine der Hauptursachen für die Erschöpfung der biologischen Vielfalt der Meere. In der Biodiversitätsstrategie der EU wird bekräftigt, dass Umweltverschmutzung ein wichtiger Faktor für den Verlust der biologischen Vielfalt ist und schädliche Auswirkungen auf unsere Gesundheit und Umwelt hat. Umweltverschmutzung kann in vielen Formen auftreten, darunter Abfälle und Kunststoffe. Trotz der strengen EU-Regelung für die Verringerung solcher Schadstoffe sind noch größere Anstrengungen erforderlich. So werden beispielsweise im Rahmen der Meeresschutzvorschriften Schwellenwerte zu ihrer Begrenzung entwickelt. Dabei wurde vereinbart, die Anzahl der Strandabfälle auf 20 je 100 m Küste zu begrenzen. Weitere Schwellenwerte sind in Arbeit.

Die meisten Abfälle im Meer sind Kunststoffe (60-80 %), die überwiegend aus landseitigen Quellen wie Flüssen, Kanalisation oder Abwässern stammen oder durch Wind ins Meer getrieben werden, doch auch meerseitige Ursachen wie Schifffahrt, Fischerei und Aquakultur können für große Mengen besonders schädlicher Abfälle (z. B. verloren gegangenes Fanggerät) verantwortlich sein.

Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und Beherrschung der Verschmutzung der Meeresumwelt aus sämtlichen landseitigen Quellen, einschließlich des Meeresbodens und des Meeresuntergrunds, sind von wesentlicher Bedeutung. Mehr als 800 Arten sind in irgendeiner Form mit Abfällen im Meer konfrontiert, von denen die meisten Kunststoffe sind. Über 700 Arten von Meerestieren wurden mit Spuren von Kunststoffen im Verdauungstrakt gefunden. Die Verschmutzung durch Kunststoffe hat direkte und tödliche Auswirkungen auf Wildtiere und ‑pflanzen und auf die biologische Vielfalt.

 

Alle Arten von Meeresschildkröten sowie 66 % der Meeressäugetiere und 60 % der Seevögel sind nachweislich betroffen. Die Trends in den letzten zwei Jahrzehnten haben gezeigt, dass Fälle des Verschluckens von und des Verfangens in Kunststoffabfällen um 49 % zugenommen haben, und Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Verschlucken von Kunststoffen durch Seevögel bis 2050 um 99 % zunehmen wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass Korallenriffe aufgrund von Kunststoffen Krankheiten entwickeln, hat sich Schätzungen zufolge um 89 % erhöht..

 

Jedes Jahr sterben Tausende von Meeresschildkröten, Robben und anderen Meeressäugetieren, weil sie Kunststoffabfälle verschluckt oder sich darin verfangen haben. Der Plastikmüll tötet bis zu einer Million Seevögel pro Jahr. Fast ein Drittel der Riffkorallen und mehr als ein Drittel der Meeressäugetiere sind inzwischen vom Aussterben bedroht. Das Verschwinden tropischer Korallenriffe droht außerdem die Existenzgrundlage einer halben Milliarde Menschen zu zerstören.

Eintauchen in die Welt der Pottwale

Pottwale sind fabelhafte, interessante und intelligente Meeressäuger, sie atmen Luft an der Oberfläche ein, tauchen in Tiefen von über 1000 Metern ab und halten über eine Stunde lang die Luft an. Da sie bis in die Tiefsee tauchen, wo es völlig dunkel ist, nutzen sie die Echoortung, um ihre Beute zu verfolgen. Sie ernähren sich hauptsächlich von Kalmaren und Fischen. Die Echoortung ermöglicht ihnen, das Bild ihrer Umgebung in ihrem Gehirn nachzubilden, ähnlich wie man per Ultraschall bei einer schwangeren Frau das Baby sehen kann. Seht Euch diese coole Geschichte aus Mauritius an! Schaut das Video und lest den vollständigen Artikel hier.

 

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#EUBeachCleanup 2021 - Gemeinsam die Meeresfauna und -flora schützen

Im Einklang mit der 15. Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (externer Link) wird sich die jährliche weltweite Kampagne #EUBeachCleanup  2021 auf den Schutz der biologischen Vielfalt der Meere konzentrieren. Zum Schutz der Meere arbeiten die EU, die UN und die Schlümpfe auch in diesem Jahr wieder zusammen. Ziel der Kampagne ist es, das Bewusstsein für die Bedeutung des Schutzes von Meereslebewesen und des Erhalts gesunder mariner Ökosysteme zu schärfen und Aktionen zu fördern, die zeigen, wie wir gemeinsam - auch mit Euch - in unserem Alltag mit dem Schutz des Meeres beginnen können. Beteiligt Euch in diesem Sommer an der Kampagne #EUBeachCleanup! Verfolgt die Neuigkeiten zu den dieses Jahr online und vor Ort stattfindenden Aktionen in Zusammenarbeit mit der UN-Kampagne „Act Now“!

https://twitter.com/eu_eeas/status/1402173550660829186


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